Mittwoch, 13. August 2014

4. August 2014

Frühstück 8.00 Uhr. Abfahrt 9.45 Uhr. Ich gehe um halb zehn schon mal runter, will gerade in einen der besagten Stoffläden gehen, da kommt der Bus, der uns zu den Katakomben fährt, an. VIEL ZU FRÜH! ;-)
Die Kids werden zusammengetrommelt und wir fahren in einem Doppeldeckerbus! Wie die Jungspunde so sind, turnen sie gleich ins Oberdeck – Betreuer krabbeln hinterher ;-)
Es wird eine weitere Gruppe der Speyerer Pilger abgeholt, dann geht es ab in die Domitilla-Katakomben.
Bevor wir in Rom waren, hatte ich eine kleine Unterhaltung mit einer Nonne bei uns im Karmelkloster, die vor ihrem Eintritt in den Orden eine Reise nach Rom von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte. An die Domitilla-Katakomben hat sie sich gut erinnert und mir erklärt, woher der Name stammt.

Dort angekommen, geht es aus dem klimatisierten Bus in die Hitze. Es werden Tickets für den Abstieg verteilt („Jeder bitte nur ein Ticket!“). Nachdem wir die Keramikabteilung aufgesucht haben, die Steyler Missionare uns Kalender für 2015 in die Hand gedrückt haben und ein südamerikanisches Tanzliedchen mit uns gesungen haben, geht es in die Basilika.
Ein Neffe eines ehemaligen Speyerer Bischofs (und späteren Kardinals von München), Wendel, gibt die Einführung. Er ist seit 21 Jahren in Rom.
Die Erklärungen sind sehr anschaulich und es wird auch gelacht. Danach geht es mit der Gruppe durch die Gänge der Katakomben, wobei wir nur einen kleinen Ausschnitt des riesigen Geländes bestaunen dürfen.
Von ca. 10° in rund 38 Metern Tiefe geht es wieder nach oben und die Temperatur steigt auf rund 36°C an.


Wir suchen, auch mit anderen Gruppen, eine Bushaltestelle und fahren mit der Linie 30 zum Largo di Torre Argentina (lat. Straßburger Turm), warten auf die Linie 40 (sie soll uns zum Vatikan bringen), doch da sie nicht kommt, geht es nach einer halben Stunde dann mit der Linie 64 weiter zu San Pietro.
Die Kids und die Betreuer haben Hunger; auf der anderen Straßenseite gibt es Nahrung, so suchen wir einen Zebrastreifen mit Ampel, warten brav, gehen rüber und stärken uns.
In unserer „Pause“ laufen viele Pilgergruppen aus verschiedenen Bistümern an uns vorbei und alle sind tauschwütig.


Irgendwann machen wir uns dann auf, den Vatikan zu stürmen. Doch wir sind an dem Tag nicht die Einzigen, so dass wir ca. zwei Stunden anstehen, um in die Kirche zu kommen (dank der immer strengeren Sicherheitsvorkehrungen).
Es wird auch hier dann ein Gruppenbild gemacht (diesmal kein Selfie) und wir können in die Kirche – halt! Pipipause! Jetzt aber in die Kirche. Nee .. es gibt noch welche die Durst haben. Nachdem dann soweit die Bedürfnisse gestillt sind (hier ein Dank an Johannes Paul II, der einen Trinkbrunnen errichten lies), geht es in den Dom.
Leider verlieren wir uns hier, so dass die Gruppe dann in kleineren Grüppchen unterwegs ist und wir dann auch nicht alle zusammen zurück zum Hotel fahren.
Der Dom ist groß! In St. Paul wurde ich gefragt „Das ist eine große Basilika, das geht doch nicht größer?“ – Ich habe nur gegrinst – und dann die Reaktion „Jetzt weiß ich, warum du so gekuckt hast“ ;-)


Benedikt und ich geben immer wieder Erklärungen ab, wenn wir zu verschiedenen Dingen im Dom befragt werden.
Wir gehen auch in die Krypta und sehen, was passiert, wenn man sich nicht an Vorschriften hält. Hier am Petrusgrab und den anderen Gräbern ist absolutes Fotografierverbot. Wer sich nicht dran hält, wird vom Sicherheitsmenschen dazu gebracht, diese Bilder zu löschen, und der kontrolliert das auch.


Ich finde nun den Souvenirshop im Vatikan (HILFE, was es hier alles für Nippes gibt!), kaufe mir ein schönes Kreuz zum Anhängen und noch Postkarten und Briefmarken für Heimatpfarrer, Kloster im Ort, Nonnen im Schwesternhaus und unseren Zelebranten von Freitag, Pfarrer Haus.
Über die Via della Conciliazione und an der Engelsburg vorbei suchen wir einen Bus, der uns zurück Richtung Hotel bringt.


Das hätten wir uns sparen können. Um kurz vor 20 Uhr sind wir im Restaurant, um ca. 20.45 Uhr gibt es das erste Essen (Nudeln!), aber fünf Personen haben nichts erhalten. Es gibt einen zweiten Gang (irgendwas mit Kartoffeln), aber kein Wasser zum nachschenken mehr.
Man muss sagen, alle Tische im Restaurant waren voll besetzt, doch es war nicht schön, dass Menschen nach uns kamen und vor uns fertig waren mit essen. – Wir beschließen, am nächsten Tag nicht mehr hin zu gehen, weil es eine Frechheit war… Aber sprechen wir über die schönen Dinge ;-)
Ich bleibe mit einigen müden Kriegern im Hotel, fange an die Postkarten zu schreiben. Der Rest geht noch Eis essen. Nach einem versöhnlichen Tagesausklang fallen wir dann auch ins Bett.

Dienstag, 12. August 2014

5. August 2014

Erst einmal aus dem Fenster schauen, ob es heute geschneit hat!
Ihr werdet euch fragen, ob ich sie noch alle beisammen habe …
Der Legende nach erschien in der Nacht zum 5. August 352 die heilige Maria dem Papst Liberius und einem Patrizier namens Johannes. Sie habe befohlen, dort eine Kirche zu bauen, wo es am nächsten Tag schneien werde. Es sei dann tatsächlich Schnee gefallen (Im August ist Schnee in Rom etwas völlig unmögliches!), und zwar an dieser Stelle auf dem Esquilin-Hügel. Die katholische Kirche feiert noch heute am 5. August das Fest „Mariä Schnee“.
Es ist nichts von Schnee zu erkennen, ganz im Gegenteil. Es scheint ein sehr heißer Tag zu werden.

Frühstück, alles einpacken und los geht es erst einmal mit einer kleinen Kirchenbesichtigungstour. Wir haben es nicht weit zu Santa Maria Maggiore, so wird die dritte der vier Hauptkirchen bestaunt. Wir sind natürlich nicht die Einzigen. Überall sieht man wieder Pilgertücher, deutsche oder bayrische Fahnen, wahlweise auch von Bistümern.
Benedikt, der letztes Jahr mit einigen Freunden in Rom unterwegs war, macht eine kleine Führung mit Interessierten. Ich schlendere durch das Kirchengebäude, stecke eine dieser tollen Kerzen neben der Sakramentskapelle an (elektrisch, nicht echt), und denke an mir wichtige Menschen.


Weiter geht es, die Jüngsten unserer Truppe haben sich an die Seite gesetzt und sehen etwas müde aus. Ich geselle mich dazu und sie fragen mich „Du Eva, warum sind denn über allen Altären denn so Baldachine und bei uns in Deutschland nicht?“ (Nicht nur in den Kathedralen, in denen der Papst zelebriert, sondern auch in S. Maria in Trastevere oder in Santa Prassede zu bestaunen) … Ähm. Das ist eine gute Frage. Ich gebe die Frage zurück. „Vll. weil die Kirchen so groß sind?“
Mir fällt ein, an Fronleichnam wird der Himmel getragen und nur darunter läuft der Pfarrer mit der Monstranz. Das gebe ich als Erklärung weiter, dass die Menschen wissen, dass genau an diesem Ort das Wichtigste in der Messe geschieht.
Ich hoffe, das ist liturgisch nicht total verkehrt!
Die Kurzen sehen auch den Beichtstuhl und die Möglichkeit in Deutsch zu Beichten. Sie haben großes Interesse daran und bekommen von Benedikt eine kurze Einführung in die Beichtpraxis (für die Kids steht im September die Firmung an, auch die Beichte gehört zur Vorbereitung).

In einer Seitenkapelle wurde ein Gottesdienst gefeiert, die Priester ziehen aus. Benedikt wird gefragt, welcher Kardinal denn da mitläuft. Allerdings weiß weder er, noch jemand anderes aus unserer Reisegruppe den Namen. (Laut Twitter: Erzpriester von S.M.M)

Immer mehr Menschen strömen in das Gotteshaus. Um 10 Uhr ist eine Messe angesetzt. Doch wir ziehen weiter. Zur Kirche Santa Prassede. Besonders sind hier die Mosaiken in der Seitenkapelle, die man eher in einer orthodoxen Kirche vermuten würde. Die Mosaiken stammen aus dem 9. Jhd. Da gab es noch nicht viele Konfessionen (oder gar keine?). Prassede war eine Tochter eines Senators, dessen Familie Petrus Obdach gewährt hat.
In der Kirche lernen wir auch etwas englisch „No Flash“ heißt „kein Blitz“ ;-)
Wir fragen den Kirchenangestellten, weshalb denn hier Balkone und Fenster im Kircheninneren sind und erhalten als Antwort „Tja, sind Balkone und Fenster!“ (So sind wir so klug als wie zuvor!)


Weiter geht es mit der Tour zur „Schwesterkirche“ Santa Pudenziana (eine der ältesten Kirchen in Rom). Sie liegt auch in der Nähe von Santa Maria Maggiore, und auf dem alten Straßenniveau von Rom. Sprich: Wir steigen Treppen hinunter um in die Kirche zu gelangen.
Menschliche Bedürfnisse bringen uns in das Nebengebäude der Kirche, hier steht einiges an „Nippes“ herum. Was wohl daran liegt (O-Ton), dass es die phillipinische Gemeinde ist, die diese Kirche am Leben erhält. (Es ist übrigens die Titularkirche des emeritierten Kardinals Meisner aus Köln).
Benedikt übernimmt hier die Erklärungen (ich war noch nie hier). Er fragt in die Runde: „Wie stellt ihr euch denn Pudenzia vor?“ – „Lange Haare, Blond, ….“ – Nein. Es ist ein Übersetzungsfehler. Denn Pudenz war ein Mann. So hat die Kirche quasi keinen Heiligen.


Wir bestaunen die extravaganten Heiligenfiguren und ziehen dann weiter. Die nächste Station ist Santa Maria degli Angeli.
Michelangelo begann 1563, ein Jahr vor seinem Tod, mit dem Umbau der Überreste der Thermen in die Kirche Santa Maria degli Angeli. Santa Maria degli Angeli wird zuweilen für offizielle Anlässe des italienischen Staates genutzt, zu denen Gottesdienste gehalten werden.
Auf dem Boden entdecken wir die sog. „Linea Clementina“, die mit Sternen, Sternzeichen und astronomischen Daten gekennzeichnet ist.


Es ist mittlerweile schon zwölf Uhr vorbei, wir haben Hunger. Da wir das gebuchte Restaurant boykottieren, führt uns Benedikt auf die andere Seite des Bahnhofs zum Restaurant „Da Dino“. Essen ist gut und wir werden schnell bedient, werden alle satt (was für Mengen an Essen) und ziehen weiter.


Mit der Linie 64 machen wir uns dann auf nach San Pietro (in Vaticano ;) ). Der Pilgerstrom ist groß. Je näher wir dem Vatikan kommen, um so mehr Hüte, Tücher, Fahnen, Menschenmassen werden sichtbar.
Wir steigen aus, erster Halt: Trinkbrunnen. Weiter geht es Richtung Kolonnaden. Und vor der Absperrung: Stau! Wir stehen zwischen Speyerern, Trierern und Messdienern aus Osnabrück (die Blumenspray-Teile dabei haben und es in ihrer Umgebung leicht regnen lassen – tut gut!). Nachdem wir allen die Wasserflaschen befüllt haben, und uns wiedergefunden haben, fängt der Einlass gegen 15 Uhr an.
Für mich einer der heikelsten Momente der ganzen Fahrt. Einige Mädels und Jungs (nicht aus unserer Gruppe) fallen um, die Masse wird gebeten, nach hinten zu gehen. Was auch größtenteils passiert. Unsere Gruppe wird durch dieses kleine Chaos dann getrennt.
Wir kommen dann auch auf dem Petersplatz an. Handy raus „Wo seid ihr?“ – „Hier!“ .. wir finden den Eingang des Durchgangs nicht, klettern über die Absperrung und finden dann – Gott sei Dank – den Rest unserer Gruppe! Erleichterung!

Bis es losgeht, haben wir noch Zeit. So werden Trinkflaschen entleert und an den Trinkbrunnen wieder befüllt. Irgendwann werden die Absperrungen geschlossen und wir kommen erst einmal nicht mehr raus, denn der Papst will ungehindert seinen Giro fahren.
Lieder werden gesungen – Bistümer vorgestellt. Speyer wird zweimal genannt (leichte Verwirrung). Jugendbischof Wiesemann begrüßt die Minis.
Gegen 18 Uhr brandet großer Jubel auf! Papa Francesco rauscht an den Pilgern auf dem Petersplatz vorbei – Fotos werden gemacht. Hat wer den Papst abgelichtet?


Die Vesper beginnt. Es wird still auf dem Petersplatz. Die Lieder werden gesungen, dann die Lesung und anschließend die Predigt.
Ich hätte es nie gedacht, doch es passiert: Der Papst spricht die kurze Predigt auf Deutsch (!!!).


Im Anschluss an die Vesper kommen Messdienerinnen und Messdiener und stellen dem Papst fragen. Er beantwortet sie auf italienisch, sie werden ins Deutsche übersetzt.
Eine Frage blieb mir im Gedächtnis „Heiliger Vater, wir haben viele Dinge zu erledigen. Dienen, aber auch mit anderen Freunden zusammen sein. Wie sollen wir das schaffen?“
Der Papst „Ihr seid jung, ihr seid Deutsche, ihr schafft das“ (hier wird dann ein kleiner Zettel an den Übersetzer weitergereicht. Der Papst hat hier wohl etwas hinzugefügt, was nicht in der Abschrift stand ;-)



Nach gut anderthalb Stunden ist alles schon wieder vorbei. Wir gehen an die Absperrung unseres Blocks. Kommt der Papst noch einmal? Ich denke nicht, denn die Gitter stehen teilweise offen, was es unmöglich macht, mit dem Papamobil daran vorbei zu fahren.
Wir schauen auf die Leinwand. Da gibt der Papst gerade Christian Lee (Ehrenamtlicher im Steuerungsteam des Bistums Speyer die Hand), dann müsste ja Carsten auch die Hand … nee, es wird auf den Petersplatz umgeschwenkt. Auf Bildern ist allerdings bewiesen, dass auch Pfarrer Carsten Leinhäuser die Hand von Papst Franziskus bekommen hat.
Ob die beiden ihre Hände schon gewaschen haben? ;-)


Wir wollen in unserem Block warten, bis die meisten Menschen davon gezogen sind. Doch wir werden von Carabinieri herauskomplimentiert. So ziehen wir weiter und treffen uns am EuroClero. Einige haben Durst. Dose Cola 3,-€, gekühlt 4,- €
Da ich der Gruppe den Petersdom eh bei Nacht zeigen wollte, ziehen wir nochmals über den Petersplatz („ohhhh“ .. „ahhh“ Selfies!), weiter über die Via della Conciliazione (übrigens ein „Bauwerk“ von Mussolini) weiter zur Engelsburg („Im Dunkeln viel schöner als im Hellen“) zum Bus. Wir erwischen tatsächlich einen Bus der Linie 64 (oder war es einer der Linie 40?) und fahren zu Statione Termini.
Dort besuchen wir noch das goldene M (die Kids haben Hunger) und laufen dann Richtung Hotel. Wir müssen an Santa Maria Maggiore vorbei, und hier stehen Polizeiautos. Der ganze Platz rund um die Kirche ist abgesperrt, es ist quasi zu einer Fußgängerzone geworden.
Ein Sprecher erzählt etwas auf italienisch. Das Einzige, was ich verstehe ist „buona notte“. Applaus brandet auf. Wir gehen über den Platz und sehen die angestrahlte Kirche. Wirklich schön!
Fotos werden gemacht, wir gehen weiter (ist ja auch schon spät!). Auf den parkenden Autos entdecken wir „Schnee“ (Sieht eher aus wie Spülischaum).


Beeindruckt und müde fällt jeder in sein Bett.

Montag, 11. August 2014

6. August 2014

Schon Mittwoch? Die Zeit geht dahin wie im Flug. Erst einmal noch ein Impuls. Für heute wurde ich gebeten einen Impuls herauszusuchen. Ich gebe den Teilnehmern vier Bibelzitate mit, aus denen sie sich eines heraussuchen können.
Ich habe mir „Du hast meine Klagen in Tanzen verwandelt“ herausgesucht.
Es gibt Frühstück, unser Essenstermin wird auf 14.30 Uhr verschoben und wir gehen zu Fuß zu Termini und fahren von dort mit der Linie B zu „Colosseo“.

Dieter und ich lassen die Gruppe erst einmal zurück, denn einige wollen noch Getränke holen und Wasser auffüllen. Wir stellen uns am Forum Romanum für Karten ins „Antike Zentrum“ an. Vor uns in der Schlange, wie sollte es anders sein? Minis. Diesmal aus dem Bistum Freiburg.
Die Gruppe kommt und stellt sich neben der Schlange hin. Sie machen zum Zeitvertreib ein kleines Kreisspiel, was den Wasserverkäufer daneben nicht gerade erfreut. Es passiert aber nichts, alles gut!
Für die unter 18-jährigen ist der Eintritt frei, ich versuche mich unter 25 zu schummeln, was aber nicht geht, da wir die Ausweise zeigen müssen. So haben wir dann alle unsere Karten und schwingen uns in die alte Zeit.


Benedikt bezeichnet unseren Ausflug übrigens abfällig als „Steine kucken“. Ein bisschen mehr gibt es noch zu sehen. Ich kämpfe an dem Tag mit meinem Reiseführer, er will mir einfach nicht genau erklären, wo was ist (oder ich verstehe ihn nicht). Den Titusbogen am Eingang kann ich erkennen. Hier entfacht sich ein kleiner Disput, ob Titus ein Feldherr oder ein (Sohn des) Kaiser(s) war.
Wir gehen weiter, finden das wichtigste am Tag, Trinkbrunnen.
Ich finde die Kurie, die Rostra. Erzähle etwas über Cäsar und seinen Tod. Hatte leider vergessen vor der Fahrt jemanden herauszusuchen, der eine kleine Rede in Latein hält, wäre authentischer gewesen. Jeder der Kids darf ne Zeitlang für sich herum laufen (sie wollen aber lieber im Schatten sitzen).
Weiter geht es zum Palatin. Hier war ich noch nie, schicke die Jungs und Mädels auf die Suche nach der Hütte des Romulus (hat aber niemand gefunden), ich mache mich dann auf den Weg, einen Blick aufs Kolosseum zu erhaschen und später dann auf den Zirkus Maximus.


Weiter geht es an Massen von Menschen vorbei ins Kolosseum hinein. Ich verabschiede mich für eine halbe Stunde von der Gruppe und erkunde das antike Theater (in welchem wohl keine Christen ermordet wurden) alleine.
Kleine Kuriosität: Eine amerikanische Familie steht am Geländer, die Kinder sehr gelangweilt und müde, die weibliche Begleitperson meint „Let us take a picture!“ holt den Foto raus, Kinder lächeln mit den anderen Begleitern um die Wette, wie wenn sie das die ganze Zeit getan hätten. :-D
Auch im Kolosseum: Man könnte meinen, Deutschland hat keine Messdiener mehr, überall in Rom stehen sie herum!
Treffpunkt ist am Kreuz in der Arena. Ich bin als Erstes da, dann trudeln die einzelnen Grüppchen ein. Wir machen Selfies, Sonnenbrillenselfies und ich bin plötzlich – mal wieder nass – allerdings trifft es andere mehr als mich .. bähä :-P
Als alle da sind, verabschieden wir Benedetto, denn er hat eine Führung gebucht „Rom und die Deutschen“. Der Rest der Bande macht sich auf den Weg zum Restaurant Papa Rex. Das bedeutet U-Bahn fahren und dann von Termini weiter mit dem Bus. Und .. tada! Als dritte der Gruppe in dieser Woche passiert es mir, dass meine Fahrkarte beim Einlassen geschluckt wird. Oh man! Alle Anderen sind auf der anderen Seite, wir suchen Personal.
Nach ein paar Minuten kommt ein freundlicher Mensch aus seinem Versteck und meint, „Come with me, I write you a notice and give you a stamp“. Er sieht vom Rest der Gruppe, dass wir Fahrkarten bis zum 9.8. haben. Ich geh also mit in den klimatisierten Raum und warte auf das Schreiben mit Stempel.
Juhu, ich habe es und darf nun weiterfahren.

 
Also: Ab in die U-Bahn, bei Termini aussteigen, hochlaufen, in Linie 64 einsteigen, bei San Pietro aussteigen. Wir suchen Via Aurelia 87, und treffen an der Haltestelle auf die Gruppe von Bärbel Grimm (wohnhaft in Schwanne) und schließen uns ihr an. Der Weg zum Restaurant ist recht einfach zu finden, auch dank der Organisation von Speyer ;-)

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Essen im Restaurant ist gut. Einige der Messdiener sind sehr müde, dass wir Angst haben müssen, dass ihr Gesicht in den Teller fällt. ;-)
Wir beschließen, dass die müden Krieger ins Hotel fahren dürfen (natürlich mit Betreuer), sie kaufen auch noch für die Heimfahrt Essen und Getränke, der Rest will unbedingt zum Hard Rock Cafe.
Wir trennen uns und ich mache mich auf zum Cafe (ich wollte doch da gar nicht hin, na gut, ich bin ja die Metro- und Busbeauftragte!)
Über den Petersplatz laufen wir zur Metrostation und fahren weiter zu Barberini, gehen die Via Venetto hoch und entdecken .. JA! Deutsche Messdiener in einer Schlange, die in den Hard Rock Cafe Shop wollen.
Unsere Gruppe teilt sich wieder, und ich bekomme Bestellungen für den Shop. 3 T-Shirts in weiß und zwei drehbare Schlüsselanhänger. Mit dem Rest der Meute stehe ich dann an und es geht recht zügig vorwärts.
Immer öfter sehe ich nun auch ein Pilgertuch, was mir sehr gefällt: grauer Hintergrund und pinke Schrift! Doch die netten Menschen, die ich frage, die wollen nicht tauschen! Dann behalte ich eben mein Speyerer Tuch (grimmig kuck!)

Irgendwann kommen wir dann in den Shop, ich nehme die Bestellungen mit und da ich schon mal da bin, kaufe ich auch mir ein Shirt (in pink ;-) ). Um 18.30 Uhr soll auf der Piazza del Popolo das Blinddate unserer Gruppe mit ganz vielen anderen Messdienern sein. Kurzerhand wird der Platz in „Pizza del Popel“ geändert (kann man besser aussprechen und so). Wir suchen (mal wieder) etwas zu essen, finden aber nichts, dafür findet uns der Benedikt wieder und – da wir ja gerade an einem Brunnen sitzen – bin ich wieder nass. Die Rache folgt und der Herr wird auch mit Wasser beschüttet! Nach fünf Minuten sind wir alle wieder trocken!


Das Blinddate beginnt, das Programm findet man auch im Pilgerheft.
Die Teilnehmer haben Spaß und ich mache ein paar nette Fotos ;-) Nach dem „offiziellen Teil“ ziehen die Mädels und Jungs noch etwas über den Platz, dann machen wir uns auf Richtung Supermarkt und Spanische Treppe.
Um uns die Zeit zu vertreiben, singen wir laufenderweise unser Wallfahrtslied, wo auf einmal jemand ruft „Ach die Hääschdner sind unterwegs!“ Pfarrer Carsten Leinhäuser sitzt mit anderen Menschen am Straßenrand und winkt uns zu! :-) (Wir sind bekannt im ganzen Land oderso).
Wir finden „De Spar“, kaufen ein, gehen weiter zur Spagna. Hier stoßen die müden Krieger wieder zu uns. Wir setzen uns, genießen den Abend, machen uns mit allen unter 18-jährigen um 22 Uhr auf ins Hotel. Es wird gepackt, denn am nächsten Tag fahren wir wieder nach Hause.
Kurz nach 23 Uhr klopft es an meine Tür, die über 18-jähirgen sind auch nach Hause gekommen, denn die letzte U-Bahn wäre ihnen zu voll gewesen. Meine Zimmerkollegin und ich erzählen noch ein wenig und legen uns dann auch schlafen.

Sonntag, 10. August 2014

7. und 8. August 2014

Der Wecker klingelt (übrigens Gianna Nannini, passend zum Italien“urlaub“). Es ist früh! Verdammt früh. Die kleine Eva hat wohl sechs Stunden geschlafen, es fühlt sich jedoch absolut nicht danach an. Aufstehen! Sachen zusammen packen und ein Tränchen verdrücken: Der letzte Tag der Wallfahrt!

Wir gehen alle zum Frühstück und da ich abends davor nicht mehr in der Lage war einen schönen Impuls heraus zu suchen, beten wir gemeinsam das Vater Unser.
Frühstück, nochmal ins Zimmer und den Koffer die gefühlten 50 Stufen nach unten schleppen.

Der Bus wartet. Der nette Busfahrer schnappt sich unsere Koffer und packt sie in den Gepäckraum, wir krabbeln auf unsere Sitze.
Sechs unserer Minis sind besonders gespannt, denn sie dürfen gleich in der Lateranbasilika dienen.
Katharina (die ausgelost wurde), Sebastian (der kleine Bruder), Benedikt (der ihr beim Quiz geholfen hat),  sowie Raphael, Julian und Simon.

Wir drehen mit dem Bus noch einmal eine Runde um den Lateran und parken direkt neben dem Obelisken auf der Freifläche.
Alle gehen aus dem Bus raus, haben den Hinweis „Eure Rucksäcke und Hüte könnt ihr im Bus lassen!“
So kommt es, dass die Teilnehmer dann auch einiges drin liegen lassen, was sie gebraucht hätten. Z. B. ein T-Shirt, damit die Schulter bedeckt ist. Aber wofür haben wir Betreuer(innen), die bei allen erdenklichen Schwierigkeiten (Hunger, zu wenig Kleidung, Durst) immer etwas für die armen kleinen Kinder greifbar haben.
Vor der Kirche gibt es eine Gesichtskontrolle (eigentlich ja Bekleidungskontrolle). Wir überwinden diese Hürde und laufen in die Basilika. Pfarrer Andreas Sturm (Hotelverantwortlicher) mit unseren sechs aufgeregten Minis im Schlepptau suchen die Sakristei.
Die Anderen der Gruppe begutachten die Kirche.

In der Mitte liegt ein langes Stück Stoff in weiß, darauf viele Armbändchen (doch dazu später mehr).
Wir suchen uns in den ersten beiden Reihen unsere Plätze und reservieren diese mit Handtüchern mit Rucksäcken, Pilgerheftchen und Ähnlichem.
Es werden lustige Selfies (Fotos auf denen man sich selbst fotografiert) und auch Fotos von der Kirche gemacht, herumgegangen und die Toilette besucht.

Die Basilika füllt sich so langsam und das Elend nimmt seinen Lauf ;-)
Immer wieder fallen Jugendliche und Erwachsene über das Tuch in der Mitte (was ich nicht verstehen kann, denn ich schau meist wohin ich laufe ... aber gut).
Auch durch mehrmaliges Durchsagen ins Mikro nimmt das Stolpern nicht ab. So bekommt das Tuch, nachdem einige Fußspuren auf ihm hinterlassen wurden, Bodyguards (was manche auch nicht raffen und nochmal fliegen!).


Der Gottesdienst beginnt und natürlich hat sich Benedikt das Kreuz geschnappt (zum Glück gab es keinen Weihrauch, da wäre der Bischof wohl wegen Nebels nicht mehr zu sehen gewesen ;) ).
Die Messdiener aus Hauenstein und Ramstein gehen voraus, dann alle Pfarrer, die bei der Wallfahrt mit dabei sind und am Ende Bischof Wiesemann, Bischof von Speyer und der Jugendbischof der deutschen Bischofskonferenz.

Es wird gesungen, mitgeklatscht, gebetet, zugehört.
Es ist auch dieses Mal wieder ein beeindruckender Gottesdienst. Normalerweise sieht man ja nicht so viele junge Menschen zusammen in einer (gefühlten) Sonntagsmesse, doch hier schon!

Bischof Wiesemann hält seine Predigt. Vom Inhalt her erinnert sie mich an eine Predigt, die der ehemalige Bischof von Speyer, Anton Schlembach, bei einer Firmung in Hauenstein gehalten hat. Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren „Diesen Leuten geht es einfach besser!“.

Nach den Fürbitten, die von der Gruppe aus Ramstein vorgetragen werden, dem Kommuniongang und einer kurzen Besinnung, sind Dankesworte an der Reihe.
Pfarrer Carsten Leinhäuser (Minireferent) und BDKJ-Vorsitzender Felix Goldinger bedanken sich bei Bischof Wiesemann (der übrigens der Messdiener auf dem Petersplatz war, der das zweite „Speyer“ gesagt hatte), Carsten Leinhäuser wird gedankt, dem Steuerungsteam, den Betreuern (werde zum Aufstehen gezwungen) und vor allem den vielen Messdienerinnen und Messdienern.
Wir bekommen noch gesagt, wo unser Bus steht und Bischof Wiesemann gibt uns den Segen (und segnet auch alle religiösen Andenken, die wir aus Rom mit nach Hause nehmen).

Dann heißt es auf unsere Dienenden warten (die unbedingt noch ein Bischofsselfie brauchen ;) ), ab in den Bus und weiter Richtung Mittagessen.
Das Lokal liegt auf dem Weg zum Bahnhof, aber wie es heißt, keine Ahnung. Alle Speyerer sind auf jeden Fall in diesem Restaurant und es mutet an wie die Speisung der 5.000.
Nachdem wir lecker Nudeln und als zweiten Gang eher bitteren Salat (man munkelt an unserem Tisch gab es welche, die den Salat nicht wollten, und andere, die dafür fünf gegessen haben [„Ich häb halt Hunger!“]) hatten, geht es wieder zurück in den Bus und wir werden am Bahnhof Roma-Ostiense abgeladen.
Unser Zug soll nun angeblich früher, und zwar um 15.45 Uhr, losfahren. Doch wir warten … und warten … und warten!


Was tun, wenn man nicht weiß, wann es weitergeht? Richtig: Wir fangen an unser Wallfahrtslied zu singen, andere haben da weniger anspruchsvolle Texte. Es wird gemunkelt, dass ein Pfarrer auch anfängt zu rappen (war wohl von den Fantastischen Vier „Sie ist weg“). Es werden lustige Hütchenspiele gemacht, Essen gekauft, gewartet.


Und dann. Es ist kaum zu glauben, unser Zug kommt tatsächlich. Und: Wir haben die gleichen Abteile wie auf der Hinfahrt. Das bedeutet: LIEGEWAGEN :-)
Einsteigen. Losfahren. Tränchen verdrücken. Es war doch einfach viel zu kurz.

Auf der Rückfahrt sind wir alle etwas matt. Wir fahren am Mittelmeer vorbei (unsere Route geht über Pisa, anders als auf der Hinfahrt). Einige überlegen ernsthaft die Notbremse zu ziehen, wobei wir wohl im Kollektiv am Strand eingeschlafen wären.
Wir fahren weiter und die Sonne geht so langsam über der Toskana unter.

Am Abend werden einige unserer Minis schlapp, das Betreuerabteil wird zum Krankenlager umfunktioniert, doch es ist nichts Ernstes. Die Kids erhalten Traubenzucker und fühlen sich wieder wohler.
Vieles davon habe ich nicht mitbekommen. Denn ich liege Oben im Abteil, größtenteils schlafend. Jaja, ich werde alt.


Ich werde morgens um 7 Uhr wach und wir sind wieder in Deutschland! Juhu. Ich habe wieder Internet auf dem Handy ;-)
Die Frühstückstaschen wurden (als ich schlief) verteilt und ich nuckel an 0,5 Litern Schokomilch.
Die Ankunftszeiten an den Heimatbahnhöfen werden von Pfarrer Carsten Leinhäuser über Facebook mitgeteilt. Allerdings sind die Informationen unserer Spione, die bei der Deutschen Bahn angefragt haben, anders.
Was stimmt nun? Am Ende waren beide Informationen falsch ;).

Wir haben für unsere Gruppe einiges zu viel an Wasser eingekauft, vor dem Ankommen wird das noch verbraucht (hat irgendwie geregnet!).
Wir kommen an, verabschieden uns (in Ludwigshafen und Neustadt schreien wir den Menschen auf dem Bahnsteig zu „auf Wiedersehen“), einige Familien stehen in Kaiserslautern für uns abholbereit. Töchter begrüßen ihren Papa, Eltern ihre Kinder. Ab in die Autos.
Oh! Ein Abholauto kam nicht bis nach Kaiserslautern. Die Tochter bekommt Bescheid. Rennt aus dem Bahnhof und erwischt zum Glück noch ein anderes Abholauto aus Hauenstein. Gequetscht fahren sie dann in einem Siebensitzer und viel Gepäck nach Hause (keine Verstöße gegen die StVO).

Das war unsere Fahrt nach Rom und wieder zurück in die Heimat.
Eltern, mit denen ich mich unterhalten habe, berichten, dass ihre Kinder erst einmal einige Stunden an Schlaf nachgeholt haben. Außerdem sind sie erstaunt, denn sie kennen von ihren Kindern nicht, dass sie von Gottesdiensten schwärmen.

Für mich war es auch eine unvergessliche Fahrt. Damit ich sie tatsächlich nicht so schnell vergesse, habe ich hier im Blog alles aufgeschrieben, denn von 2001 weiß ich nicht mehr sooo viel. Nur: ich konnte damals fast überall schlafen! (In der Metro, im Bus, beim Bunten Abend vor St. Paul vor den Mauern, im Zimmer, wenn die anderen Party gemacht haben). Natürlich erinnere ich mich auch an die Zusammenkunft mit Papst Johannes Paul II., der jedoch nicht so agil und fit wirkte, wie Francesco.

Es wird für mich nicht das letzte Mal Rom gewesen sein (habe ja auch eine Münze in den Trevibrunnen geworfen), denn wir haben längst nicht alles gesehen, was ich auf meinem Plan stehen hatte.
























Ich danke hier auch nochmal gerne den Messdienerinnen und Messdienern aus Hääschde, die mich als Betreuerin mitgenommen und meine Vorträge ertragen haben; meinem Bruder Georg, der mir im Vorfeld mit den Buslinien und den Rundgängen in Rom geholfen hat (www.roma-online.de); Pfarrer Haus, der uns einen schönen Gottesdienst am 1.8. gehalten hat; den Nonnen im Karmel, die für uns gebetet haben, dass wir wieder heil nach Hause kommen; den Eltern der Jugendlichen, dass sie uns ihre Kinder anvertraut haben; allen, die ich vergessen habe und die auch ein Teil dieser tollen Fahrt waren (auch wenn sie nicht anwesend waren); und natürlich dem ganz Oben, der wohl seine schützende Hand über uns gehalten hat, wir haben keine Krankheitsfälle und auch keine gestohlenen Dinge zu beklagen.

Und natürlich danke ich auch hier allen, die es bis zum Ende des Berichts schafften. Ich hoffe, er hat Euch gefallen (sonst könntet ihr das ja nicht lesen, hättet vorher aufgegeben) und ich kann Euch zu einer (weiteren) Romreise ermuntern.